Verloren in’s weite Blau
Der 2007 gegründete Hölderlin-Nürtingen e.V. lädt alle herzlich ein, sich im Jahr 2012 unter dem Motto „Verloren in’s weite Blau“ mit dem Werk und der Person Friedrich Hölderlins auseinander zu setzen.
„Mein ganzes Wesen verstummt und lauscht, wenn die zarte Welle der Luft mir um die Brust spielt. Verloren in’s weite Blau, blik‘ ich oft hinauf an den Aether und hinein in’s heilige Meer, und mir ist, als öffnet‘ ein verwandter Geist mir die Arme, als löste der Schmerz der Einsamkeit sich auf in’s Leben der Gottheit. Eines zu seyn mit Allem, das ist Leben der Gottheit, das ist der Himmel des Menschen.“ Friedrich Hölderlin, Hyperion
Die Veranstaltungen 2012
Verleihung des Hölderlin-Rings 2012
Donnerstag, 19. Januar 2012, 20.00 Uhr, Stadtmuseum Nürtingen.
An Mitbürger, die sich um das Werk, die Person und die Erinnerung an Friedrich Hölderlin verdient gemacht haben, verleiht der Hölderlin-Nürtingen e.V. den Hölderlin-Ring. Der Nürtinger Goldschmied Jürgen Gairing ist Designer und Stifter des Rings. Zur öffentlichen Verleihung im feierlichen Rahmen ist die Bevölkerung herzlich eingeladen.
In Kooperation mit Stadtmuseum und Hölderlin-Gymnasium.
Verloren in’s weite Blau
Ein kulinarischer Abend zum Verwöhnen
Samstag, 11. Februar 2012, 19.00 Uhr Nürtingen, Stadthalle K3N, Panoramasaal.
Mit Mörike ein blaues Band über die blaue Mauer flattern lassen, mit den Romantikern die blaue Blume und den Schneckengarten der Königin Saba suchen oder mit Hölderlin verloren ins weite Blau an den Äther hinauf blicken…, dazu wollen wir Sie herzlich einladen. Beim diesjährigen Kulinarium begegnen sich wieder Kunst und exquisite Speisen. Lassen Sie sich verwöhnen und genießen Sie die hervorragende Gastronomie und die blaue Kunstkomposition.
Musik: Vokalensemble Neckharmoniker
Rezitation: Jürgen M. Brandtner
Gastronomie: Jörg Ebermann
Hoelder-Quartett Eine Hymne an die Unsterblichkeit
Friedrich Hölderlin – 242. Geburtstag am 20. März
Dienstag, 20. März 2012, 20.00 Uhr Nürtingen, Kreuzkirche.
Ausgewählte Texte Hölderlins finden den Weg in die Neuzeit: Kompositorisch vermischen sich sphärischer Jazz mit Popanleihen und ausgeklügelten Cello -, Saxophon- und Gitarrenarrangements, die mal groovig, mal melancholisch, doch immer modern dem geneigten Zuhörer die Worte Hölderlins entgegentragen. Gesungen oder gesprochen fügen sich die Texte in die Kompositionen ein. Es entsteht ein Klangbild, welches Gegenwart und Vergangenheit vermischt, den schweren lyrischen Vorhang lüftet und Leichtigkeit in den Raum lässt. Innerhalb dieses musikalischen Rahmens wird aus dem Leben Hölderlins erzählt.
Gesang und Rezitation: Holly Loose
Cello: Benjamin Gerlach
Gitarre: Silvio Schneider
Saxophon: Karl Helbig
Auf Hölderlins Spuren
Führung an originalen Schauplätzen in Nürtingen
Sonntag, 22. April 2012, 15.00 Uhr Nürtingen, Hölderlin-Gedenkstätte an der Kreuzkirche.
Die Führung Schüler führen Schüler ist eine kleine Erfolgsgeschichte, die alle Beteiligten begeistert. Damit auch Erwachsene die Chance haben, an dieser besonderen Führung teilnehmen zu können, laden unsere großen Schüler herzlich dazu ein. Unser Weg beginnt an der Hölderlin-Gedenkstätte und führt an originale Schauplätze von Hölderlins Leben: Hölderlinhaus, Stadtkirche, Lateinschule und Neckarufer. Die Führung endet im Stadtmuseum, in der ständigen Ausstellung Hölderlin und Nürtingen.
Eine Kooperation von Stadtmuseum Nürtingen und Hölderlin-Nürtingen e.V.
In Hölderlins Landschaft
Wanderung auf dem Nürtinger Hölderlinweg
Samstag, 28. April 2012, 13.00 – ca. 17.00 Uhr Start und Ziel: Pfarrhaus Oberensingen.
Die Gegend um Nürtingen mit der Flusslandschaft des Neckars und der Schwäbischen Alb prägte Hölderlins Texte wie keine andere. Diese Landschaft begehen zu können, die Texte Hölderlins erlebbar zu machen, ist Nürtingens herausragendes Merkmal. Friedrich Hölderlin liebte seit seiner Jugend Spaziergänge und Wanderungen und wurde später zu dem Wanderer, der auch große Strecken zu Fuß ging. Lassen Sie sich einladen, auf Hölderlins Spuren unsere Landschaft neu zu erleben. Die geführte Wanderung greift einzelne Themen des Rundwanderwegs In Hölderlins Landschaft auf: geologische Grundlagen, Fauna und Flora des Bauernwalds, Nutzung der Landschaft durch den Menschen, literarische und historische Spuren. Wir beginnen am Pfarrhaus in Oberensingen, wandern zum Bauernwald über die Aich zum Winkel von Hardt, durch Hardt zur Teufelsbrücke und dann entlang der Alten Steige zur Oberensinger Höhe. Der Rückweg durch Oberensingen führt uns durch die ehemaligen Sandsteinbrüche wieder zurück zum Ausgangspunkt.
In Kooperation mit Schwäbischem Heimatbund, Schwäbischem Albverein und Volkshochschule Nürtingen.
Per Pedal zur Poesie
Eröffnung des Radwegs mit Rahmenprogramm
Sonntag, 13. Mai 2012, 11.00 Uhr, Stadtmuseum Nürtingen.
Die Literarischen Radwege sollen – zumeist orientiert an bereits erschlossenen Routen – die Landkarte Baden-Württembergs auf neue Weise erfahrbar machen. Entworfen als Tagestouren, jedoch ebenso integrierbar in längere Wanderungen, führen sie entlang der unzähligen Literaturmuseen und literarischen Gedenkstätten des Landes, berühren Handlungsorte von literarischen Texten und weitere wichtige Schauplätze der südwestdeutschen Literaturgeschichte. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, den neu konzipierten Radweg an diesem Sonntag kennenzulernen. Das Rahmenprogramm zur feierlichen Eröffnung wird in der örtlichen Presse bekannt gegeben.
In Kooperation mit Stadt Nürtingen, Stadtmuseum, Amt für Tourismus und der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten Marbach.
Veranstaltungen am Reiner-Pavillon
Sonntag, 6. Mai 2012, 11.30 Uhr Neckharmoniker
Sonntag, 10. Juni 2012, 11.30 Uhr Stadtkapelle
Sonntag, 1. Juli 2012, 11.30 Uhr Neckarknurrhähne
Sonntag, 5. August 2012, 11.30 Uhr Buena Vista Taeles Club
Der Reiner-Pavillon am Galgenberg in Nürtingen wird sonntags zum Veranstaltungsort. Die Matineen am Reiner-Pavillon sind eine Kooperation von Nürtinger Künstlern und Hölderlin-Nürtingen e. V. mit Unterstützung der Stadt Nürtingen. Eintritt frei, bitte eigene Sitzgelegenheit mitbringen.
Der Hohlenstein in Schwaben
Ein literarischer Ort und seine Geschichte
Literaturseminar und Exkursion mit Ingrid Dolde
Donnerstag, 21. Juni, Donnerstag, 28. Juni 20112 jeweils 20.00 Uhr, Hölderlinhaus, Raum 03.
Samstag, 30. Juni 2012, 14.00-15.30 Uhr, Exkursion: Goldner Spaziergang zum Ulrichstein in Nürtingen/Hardt.
Hölderlins Winkel von Hardt, im Volksmund der Ulrichstein oder wie Gustav Schwab ihn nennt: „Der Hohlenstein in Schwaben bei Nürtingen“ ist ein Ort, der in die Literaturgeschichte eingegangen ist. Eine Sage – Bauern, die über Jahrhunderte Steuerbefreiung genießen, die erst der württembergische König Anfang des 19. Jahrhunderts beendet – ist urkundlich belegt. Ein Gedicht, eine Ballade, ein Roman und eine Oper sind die künstlerischen Formen des 19. Jahrhunderts, die von der Ursprungssage inspiriert sind. Anfang des 20. Jahrhunderts wird der Ulrichstein zum beliebten Ausflugsziel, danach einige Jahrzehnte eher ein Geheimtipp und nur von wenigen besucht. Heute wird er als Naturdenkmal und Ort literarischer Geschichte wieder verstärkt wahrgenommen.
Anmeldung: über VHS Nürtingen. Hölderlin-Nürtingen e.V. in Kooperation mit Volkshochschule Nürtingen.
Auf Hölderlins Spuren nach Klein-Jerusalem
Samstag, 14. Juli 2012, 13.00 – ca. 18.00 Uhr Treffpunkt: Oberensingen, bei der Abzweigung des Denkendorfer Wegs zum Hundesportplatz.
Auf uralter Straße, deren Trasse noch teilweise erhalten ist, führt uns die kleine Wanderung (6 km) von Oberensingen durch den Sauhag zum Kloster Denkendorf. Der Denkendorfer Weg diente einst der Verbindung zwischen dem Kloster Denkendorf und dem Raum Nürtingen. Für eine Pilgerfahrt zu der um 1200 erbauten Klosterkirche erhielten die Gläubigen in dieser Zeit denselben Ablass wie für einen Besuch des Heiligen Grabs in Jerusalem, deshalb wurde Denkendorf auch „Klein-Jerusalem“ genannt. Entlang des Denkendorfer Wegs erinnern noch heute bedeutende (Klein-)Denkmale an längst vergangene Ereignisse und Bauwerke. Die Straße durch den Sauhag hat auch der junge Friedrich Hölderlin genutzt, als er 1784/85 das niedere Seminar in Denkendorf besuchte und seine Schulferien bei der Familie in Nürtingen verbrachte. Aus dieser Zeit stammen erste Briefe und Gedichte Hölderlins, aber auch eine drastische Beschreibung der dortigen Erziehungsmethoden durch seinen Mitschüler Magenau.
In Kooperation mit Schwäbischem Heimatbund.
Heimatpreis
Prämierung von Schülerarbeiten
Donnertag, 27. September 2012, 19.00 Uhr Nürtingen, Fritz-Ruoff-Saal, Kreissparkasse.
Die naturgegebenen und kulturellen Grundlagen unserer Region zu erhalten und zu stärken, setzt voraus, dass wir diese Grundlagen auch kennen. Die Aufgaben der Gegenwart zu ergreifen, die Gestaltung der Zukunft aktiv anzupacken und dadurch einen sachgerechten und zeitgemäßen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft und ihrer Umwelt vor Ort zu leisten, dazu braucht es Wissen und Sachkenntnisse, die in ihrem lokalen Bezug verknüpft sind mit dem Wissen der Welt. Im Bewusstsein der Bevölkerung und oft auch im Schulalltag nehmen diese Grundlagen und ihre Erhaltung, Stärkung und Gestaltung leider wenig Raum ein. Hier einen Anreiz zu schaffen, sich mehr damit zu beschäftigen, insbesondere in der eigenen Region, ist der Grund für eine gemeinsame Aktion Prämierung von Schülerarbeiten. Themenstellungen, die sich mit einem modernen, jugendlichen, in die Zukunft gerichteten Heimatverständnis auseinandersetzen und einen Bezug zu Nürtingen haben, sind dabei besonders erwünscht.
Der Preis wird gestiftet von: Stadtwerke Nürtingen GmbH.
Eine gemeinsame Aktion von Schwäbischem Heimatbund e.V. und Hölderlin-Nürtingen e.V.
Verloren in’s weite Blau
Videoclip-Wettbewerb Preisverleihung
Mittwoch, 17. Oktober 2012, 19.00 Uhr, Nürtingen, Festsaal Hölderlin-Gymnasium.
Auch 2012 wird unter dem Motto Verloren in’s weite Blau ein Videoclip-Wettbewerb ausgeschrieben.
In Kooperation mit Hölderlin-Gymnasium Nürtingen und Stadtmuseum Nürtingen im Rahmen der Kinder – und Jugendkulturwoche 2012.
Keine Angst vor großen Dichtern
Stadtführung: Auf den Spuren Friedrich Hölderlins
Samstag, 27. Oktober 2012, Beginn: 14.00 Uhr an der Hölderlin-Gedenkstätte an der Kreuzkirche, Ende: Stadtmuseum Nürtingen, 15.30 Uhr.
Friedrich Hölderlin gehört zu den großen Dichtern der Welt. Er war Nürtinger Bürger, ging hier zur Schule, wurde in der Stadtkirche Sankt Laurentius konfirmiert, und er kam immer wieder nach Nürtingen und in das Haus seiner Mutter zurück. Die Führung auf Hölderlins Spuren durch Nürtingen bietet ein erstes Kennenlernen seiner Biografie.
Leitung: Ingrid Dolde
Im Rahmen der Kinder-und Jugendkulturwoche.
Keine Teilnehmerbeschränkung, keine Altersbegrenzung, keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei.
Mörike und Hölderlin in Nürtingen: Eine Geschichten- und Märchenstunde für Mädchen und Jungs (5 – 8 Jahre)
Dienstag, 30. Oktober 2012, 16.00 Uhr, Stadtmuseum.
Hölderlin und Mörike haben in Nürtingen gelebt. Wie sah Nürtingen zu dieser Zeit aus? Was haben die beiden Schriftsteller hier geschrieben? Welche Geschichten, Sagen und Märchen hat man sich zu ihrer Zeit erzählt? Für welche heimatlichen Erzählungen haben sich die beiden interessiert? Die Geschichten- und Märchenstunde soll die Biografie dieser großen Dichter und ihrer Werke auf einfache Weise erlebbar machen.
Leitung: Angela Wagner-Gnan, Ingrid Dolde
Im Rahmen der Kinder-und Jugendkulturwoche.
Keine Teilnehmerbeschränkung, keine Anmeldung erforderlich, Eintritt frei.
Der angebliche „Hochverratsprozeß“ gegen Sinclair
Vortrag von Dr. Michael Franz Württemberg im Krisenjahr 1804/1805 und Hölderlins Freunde im Verdacht eines „schweren Staats-Vergehens“
Montag, 19. November 2012, 20.00 Uhr Nürtingen, Stadtmuseum.
Das Ende der altwürttembergischen Verfassung mit ihrem beachtlichen Mitwirkungsrecht der bürgerlichen Stände (das „alte gute Recht“) wurde nicht erst unter dem Druck der napoleonischen Truppen besiegelt. Der württembergische Herzog Friedrich II., der schon im Frühjahr 1800 durch eine Verhaftungswelle wegen einer angeblichen Verschwörung gegen ihn für Angst und Schrecken unter den Oppositionellen seines Landes gesorgt hatte (diese Vorgänge waren 2011 schon Gegenstand eines Vortrags des Autors), war 1803 Kurfürst geworden und hatte dadurch seine Stellung gegenüber seinem Parlament erheblich verbessert. Als dann aber sein Sohn (der spätere König Wilhelm) wegen einer Liebesgeschichte mit der Tochter eines ständischen Politikers außer Landes geflohen war und sich eine Allianz anbahnte zwischen dem in Paris sich aufhaltenden Kronprinzen und dem Stuttgarter Parlament, griff der Despot erneut zum Mittel der Konstruktion eines angeblichen „Staats-Verbrechens“, um die parlamentarische Opposition und ihren Anführer Christian Friedrich Baz endgültig aus dem Verkehr zu ziehen. Hölderlins Freund Sinclair war in diesem politischen Schachzug eigentlich eher eine Nebenfigur.
In Kooperation mit Schwäbischem Heimatbund, Stadtarchiv, Stadtmuseum, Volkshochschule.